Donnerstag, 5. März 2015

Kohl wollte die Hälfte der Türken loswerden

Als Kohl die Hälfte der Türken loswerden wollte

Protokoll eines Gesprächs zwischen Helmut Kohl und Margaret Thatcher aus dem Jahr 1982 zeigt: Der deutsche Kanzler überlegte damals, die Zahl der in Deutschland lebenden Türken um die Hälfte zu reduzieren.



Helmut Kohl (CDU) wollte als Bundeskanzler laut Geheimpapieren der britischen Regierung in den 80er-Jahren die Hälfte der in Deutschland lebenden Türken nach Hause schicken.

Kohl war damals etwa vier Wochen im Amt. Das Papier unterliegt nach Ablauf einer 30-jährigen Frist nun nicht mehr der Geheimhaltung und konnte von "Spiegel Online" eingesehen werden.
In dem Protokoll mit dem Aktenzeichen PREM 19/1036 heißt es: 

"Kanzler Kohl sagte, ... über die nächsten vier Jahre werde es notwendig sein, die Zahl der Türken um 50 Prozent zu reduzieren – aber er könne dies noch nicht öffentlich sagen".

Und weiter: 

"Es sei unmöglich für Deutschland, die Türken in ihrer gegenwärtigen Zahl zu assimilieren." 

Bei dem Gespräch anwesend waren demnach nur Kohl, sein Berater Horst Teltschik, Margaret Thatcher und ihr Privatsekretär A.J. Coles, der Verfasser des Dokuments.

Kanzler sah Probleme mit Integration voraus


Kohl wollte die Türken den Dokumenten zufolge im Oktober 1982 einfach nur loswerden.

 "Deutschland habe kein Problem mit den Portugiesen, den Italienern, selbst den Südostasiaten, weil diese Gemeinschaften sich gut integrierten", 

zitiert Protokollant Coles den Kanzler, der seinerzeit gerade vier Wochen im Amt war. 

"Aber die Türken kämen aus einer sehr andersartigen Kultur. ... Deutschland habe 11 Millionen Deutsche aus osteuropäischen Ländern integriert. Aber diese seien Europäer und stellten daher kein Problem dar."

Als Beispiele für das "Aufeinanderprallen zweier verschiedener Kulturen" nannte Kohl demnach Zwangsehen und Schwarzarbeit der Türken. 

Jeder zweite von ihnen müsse daher gehen. Für die Bleibenden sah der Kanzler spezielle Schulungen vor: 

"Diejenigen, die integriert werden, müssten Deutsch lernen", 

heißt es im Protokoll.

Von den Zuwanderern aus Anatolien hielt der Pfälzer damals offenbar nicht allzuviel. 

"Nicht integrationsfähig und auch im Übrigen nicht integrationswillig", 

sei die größte Gastarbeitergruppe in der Bundesrepublik, urteilt er schon als Oppositionschef der CDU. Und in seiner ersten Regierungserklärung, zwei Wochen vor dem Treffen mit Thatcher, sagt er:

 "Integration ist nur möglich, wenn die Zahl der bei uns lebenden Ausländer nicht weiter steigt."


Was Kanzler Helmut Kohl am Anfang der 80er Jahre vordachte, gilt heute, im Multi-Kulti-Deutschland-Durcheinander, schon als rechtsradikal.